Neukölln: Typisch Berlin
Es ist nicht einfach, die richtige Balance zu finden zwischen kinderfreundlich und künstlerisch, aber Neukölln schafft es spielend leicht. Wie kein anderer Bezirk in der Millionenstadt Berlin ist Neukölln ein Ort der Vielfalt. Das wird bereits deutlich, wenn man vom ruhigen Rixdorfer Ortskern mit seinen Gärten und Fachwerkhäusern in Richtung Weserstraße schlendert. Dort reiht sich eine Szenekneipe an die andere.
Die Gäste, die hier die Nacht zum Tag machen, sind junge Kreative und Studenten, aber auch viele Besucher, die Berlins Ruf als Stadt mit buntem Nachtleben angelockt hat. Es ist immer wieder verblüffend, wie sehr sich Neukölln ständig wandelt. Vor einigen Jahren lebten in diesem Arbeiterviertel alteingesessene Ur-Neuköllner inmitten einer stetig wachsenden türkischen Gemeinde in günstigenWohnungen. Heute ziehen Hipster, Künstler und Kreative aus aller Welt in den Stadtteil mit dem abgeschrammelten Charme und den türkischen Spezialitäten. Hinter schroffen Graffiti-überzogenen Hauswänden und der wuseligen Stimmung auf den Straßen lebt eine sich gegenseitig unterstützende Gemeinschaft. Hier sprudelt das junge Leben!
Das Straßenbild wird von Studenten, jungen Paaren und Familien geprägt. Sie bringen Leben in die bunten Läden und Cafés. Vegane Restaurants haben in Neukölln genauso ihren Platz wie die traditionelle Blutwurstmanufaktur. Juweliere verkaufen Tür an Tür mit Läden für Musikinstrumente, Yogakurse teilen sich die Räumlichkeiten mit Tangotänzern und Poetry-Slam-Künstlern. Das Besondere daran: Für die Bewohner ist das alles nichts Außergewöhnliches. Sie sehen ihren Kiez einfach nur als genau den richtigen Ort, auf den sich die Zukunft bauen lässt.Wie wichtig ihnen dabei gute Nachbarschaft ist, lässt sich auf Schritt und Tritt beobachten.
Man kennt und trifft sich, organisiert den Alltag gemeinsam und feiert zusammen. Anlässe dafür bieten sich genug: zum Beispiel das Kunstfestival „48 Stunden Neukölln“ im Juni oder das Heuballenfest im September.